Pressebericht vom 05.12.2018

Herbstversammlung Angelverein Neuenhaus e.V.

am 16.11.2018


Infos aus der Angelsaison gab es bei der Herbstversammlung der Neuenhauser Angler.
Der Vorsitzende Friedhelm Gießmann berichtete den anwesenden Mitgliedern, was den Angelverein in den letzten Monaten bewegte.

Das herausragendste Ereignis war die monatelange Dürreperiode. Der Sommer in diesem Jahr war der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881.
Die Vechte, die Lee und auch die Hardinger Becke haben unter der extremen Trockenheit sehr gelitten. In der Hardinger Becke kam es zu einem Fischsterben durch den Bruch einer Bohle beim Durchlass an der Berliner Straße. Der Wasserstand in dem oberhalb liegenden Schwanensee, der als Sandfang dient, sank dadurch auf wenige Zentimeter. Durch das schnelle Eingreifen einiger Mitglieder und mit Hilfe des Bauhofes der Stadt Neuenhaus konnte Schlimmeres verhindert werden. Dennoch kamen einige Fische um.
Die Lee führte auch sehr wenig Wasser. Teilweise waren auch hier nur noch 15 bis 20 cm Wassertiefe vorhanden. Von einem Fischsterben blieben die Angler jedoch weitestgehend verschont.
In der Vechte kam es leider zu einem Fischsterben größeren Ausmaßes. Nach dem derzeitigen Stand der Untersuchungen könnte es bereits weit oberhalb des Vette-Wehrs im Nordhorner Bereich ausgelöst worden sein. Ob eventuell auch ein Fremdverschulden vorlag, konnte nicht mehr ermittelt werden. In einer gemeinsamen Aktion mit der Freiwilligen Feuerwehr Neuenhaus und vielen Helfern der Neuenhauser und Nordhorner Angelvereine wurden fast 500 Kilogramm verendete Fische geborgen. Der Schaden wird aber wohl erheblich höher sein. Der AV Neuenhaus schätzt den tatsächlichen Schaden auf bis zu 10000 Euro, da vermutlich ein großer Teil der Fischbrut ebenfalls verendet ist. Fakt ist, dass dieses Fischsterben aus Sicht der Angler in dem festgestellten Ausmaß mit andauernder Trockenheit allein nicht erklärt werden kann.

Gießmann informierte aber auch über ein interessantes Vorhaben im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie. In einem gemeinsamen Programm des niederländischen „Sportvisserij Nederland“-Verbandes, des Landesfischereiverbandes Westfalen-Lippe e.V., des Landesfischereiverbandes Weser-Ems und weiteren beteiligten Verbänden wird derzeit ein Projekt gestartet, um die Wanderung verschiedener Fischarten zu verfolgen. Dazu werden verschiedene Fischarten mit Sendern versehen (z.B. Aal, Quappen, Meerforellen) und auf ihrem Weg von und zur Nordsee kann mit Hilfe von Empfängern dann ihre Wanderung nachvollzogen werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Durchlässigkeit von Fischpässen zu beurteilen. Auch der Angelverein Neuenhaus ist an seinen Gewässern mit mehreren Messstellen in Dinkel und Vechte am Projekt beteiligt. Finanziert wird das Projekt u.a. auch mit Mitteln der EU. Die beteiligten Verbände und Vereine erhoffen sich daraus viele neue Erkenntnisse.

Außerdem ist es dem Angelverein Neuenhaus gelungen, mit der Grenzaa ein neues Gewässer zu pachten. Die Grenzaa entspringt der Twister Aa im Dalumer-Wietmarscher Moor und markiert im weiteren Verlauf bis zur Einmündung in den Coevorden-Piccardie-Kanal die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Grenz-Aa ist ca. 22 km lang. Etwa 15 km Gewässerstrecke können beangelt werden. Es existiert ein sehr guter Fischbestand. Die Gewässerökologie ist recht ordentlich und es bedarf keiner besonderen Pflege, obwohl es sich um ein künstlich angelegtes Gewässer handelt. Die Entscheidung zugunsten dieses Pachtgewässers fiel, um damit den mehr als 800 Mitgliedern eine weitere attraktive Möglichkeit bieten können, ihrem Hobby nach zu gehen.

Anlässlich der Herbstversammlung gab es aber auch einige Ehrungen:
Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Albert Naber, Jan-Hermann Krüger und Harm Kip geehrt.
Auf stolze 50 Jahre Vereinszugehörigkeit brachte es Manfred Pusch.

Albin Trüün
Angelverein Neuenhaus e.V.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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Jubilare:
Unser Bild zeigt den Vorsitzenden Friedhelm Gießmann (h.l.) mit den Jubilaren
Harm Kip (h.m.),
Albert Naber (h.r.), sowie
Jan-Hermann Krüger (v.l.) und
Manfred Pusch (v.r.).
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Tote Fische:
Mangelnder Sauerstoff war häufig die Ursache für Fischsterben.
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Trockenes Flussbett Lee:
Ausgetrocknete Gewässer waren keine Seltenheit in diesem Sommer.